Sprache · Stimme · Gehör 2006; 30(4): 147-153
DOI: 10.1055/s-2006-951751
Schwerpunktthema
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Grundlagen der Zahlenverarbeitung und des Rechnens

Foundations of Basic Number Processing and ArithmeticH.-C. Nuerk1 , M. Graf2 , K. Willmes3
  • 1Fachbereich Psychologie, Universität Salzburg, Salzburg
  • 2Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt/Main
  • 3Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen
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Publication History

Publication Date:
30 November 2006 (online)

Zusammenfassung

Zahlen mögen uns als eine einzige Entität erscheinen; sobald wir aber eine Zahl sehen oder hören, werden automatisch viele verschiedene Basisrepräsentationen aktiviert. Diese Repräsentationen wirken zusammen, wenn wir komplexe Rechenaufgaben lösen. In diesem Artikel werden zunächst diese grundlegenden Zahlenrepräsentationen dargestellt, ihre anatomisch-funktionalen Grundlagen kurz eingeführt, sowie exemplarisch erläutert, warum diese Repräsentationen bei der Diagnostik von Bedeutung sind. Im zweiten Teil wird die Entwicklung der wichtigsten Repräsentationen (Größenrepräsentation, verbale Zahlenrepräsentation, Repräsentation des Platz × Wert - Systems) exemplarisch dargestellt und am Beispiel der gebräuchlichsten experimentellen und diagnostischen Paradigmen näher erläutert. Schließlich wird abschließend kurz auf Störungen der Zahlenverarbeitung und des Rechnens (Dyskalkulie) und ihre Spezifität eingegangen.

Abstract

Numbers may appear as one integrated entity: However, as soon as we perceive a number, multiple basic number representations become activated. These representations are cooperating when we are solving complex arithmetic problems. In this article, we first introduce these basic number representations, their underlying neural circuits and exemplify why these representations may be important in diagnostics. Secondly, we discuss the development of some of these representations (magnitude representation, verbal number representation, representation of the place-value system) by introducing the most frequent experimental and diagnostic paradigms. Finally, we discuss impairments in the development of numerical cognition (developmental dyscalculia) and their specificity.

Literatur

Prof. Dr. Hans-Christoph Nuerk

Paris-Lodron-Universität Salzburg

Fachbereich Psychologie

Hellbrunnerstr. 34

5020 Salzburg

Österreich

Email: hc.nuerk@sbg.ac.at